Oder die Geschichte vom Julbock, der (fast) noch nie Weihnachten erlebte. Vom Julbock hatte ich ja schon berichtet und er duerfte den meisten von euch auch schon bei weihnachtlichen IKEA-Besuchen aufgefallen sein. Es handelt sich um einen stilisierten Ziegenbock, welcher schon vor der Geburt des Heiland und der Erfindung des Weihnachtsmannes da war. Er ist nämlich einer der beiden Böcke, welche den Götterwagen von Thor ziehen.
Der Julbock hat die Wirren der Zeit und die Inquisition erfolgreich ueberstanden und so ist er auch heute noch ein Symbol der skandinavischen Weihnacht.
Traditionell wird er in verschiedenen Grössen aus Stroh gebunden und mit einem umlaufenden roten Band zusammengehalten. Generell gilt - je grösser, je besser:)
Und so bruestet sich Gävle (eine Stadt mittlerer Grösse ungefähr mittig der Strecke zwischen Sundsvall und Stockholm) den grössten Julbock zu haben. Doch wer angiebt hat natuerlich auch Feinde und so kommt es, dass er (fast) jedes Jahr noch vor seinem grossen Tag den Flammen zum Opfer fällt.
Ich zitiere hierzu Wikipedia: "Seit 1966 wird auf dem zentral gelegenen Schlossplatz (Slottstorget) in Gävle zur Weihnachtszeit ein überdimensionaler Julbock aufgestellt. Er ist üblicherweise 13 Meter hoch, 7 Meter lang und wiegt etwa 3,5 Tonnen. Trotz intensiver Bemühungen der Initiatoren (eine lokale Handelsvereinigung und ein naturwissenschaftlicher Schülerverein) den Bock zu schützen, wird er fast jedes Jahr Opfer von Brandanschlägen. Diese Tatsache wurde von ausländischen Touristen bzw. Austauschstudenten ärgerlicherweise als Tradition aufgefasst, so dass sie sich aktiv an der Zerstörung des Julbocks beteiligten. Zum 40-jährigen Jubiläum wurde der Julbock im Winter 2006 erstmals mit einem Brandschutzmittel imprägniert und konnte einem Anschlagversuch erfolgreich standhalten."
In diesem Jahr sehen die Schutzmassnahmen folgendermassen aus: 1 Gartenzaun aus Holz, 6 Flutscheinwerfer, 2 Webcams, 1 Wachmann! ...und dennoch fragt sich ganz Schweden nicht ob, sondern vielmehr wann er brennen wird :)
Na? Neugierig ob es schon soweit ist?http://www.merjuligavle.se/merjuligavle/mjig_Bocken.aspx?id=52
tisdag 11 december 2007
måndag 10 december 2007
Mitt hem i naturen
Als ich gerade durch das Schneetreiben von der Uni nach hause stapfte, erwartete mich vor der Haustuer eine Herde von 7 Rehen und mir war einmal mehr klar, dass ich mitten in der Natur wohne :) Leider war es bereits zu dunkel fuer ein Foto, doch hier ist eines, was ich 5 Studen vorher - ohne Rehe - aufgenommen habe.
söndag 9 december 2007
2. Advent - Julmarknad
Heute, am 2. Advent fand der grösste Weihnachtsmarkt in Sundsvall statt, und zwar auf dem Nordberg, im Freilichtmuseum. Puenktlich dazu gab es einen neuen Kälteeinbruch, der dem Tauwetter dieser Woche ein Ende setzte. So machte ich mich heute gegen 11.30 Uhr gemeinsam mit Lina, Karin und Hund Elvis zum Nordberg auf und wir wurden nicht enttäuscht. Der Weihnachtsmarkt hier ist sehr traditionell und so findet man dort ausschliesslich Handwerkserzeugnisse und Lebensmittel aus eigener Herstellung. So zum Beispiel Elch- und Rentierfleisch und Wurst, selbstgebackenes Brot, verschiedene Marmeladen und hausgemachten Senf, sowie jede Menge Holzerzeugnisse, Julböcke (das traditionelle Tier der skandinavischen Weihnacht, welches einen Ziegenbock darstellt) aus Ähren oder Tannenzweigen und all das, was die Samen (das letzte Naturvolk Europas) aus Rentieren herstellen.
Zudem luden mehrere Cafés und Samibehausungen zur Fikapaus und ueberall brannten Birkenfeuer, an denen sich die Besucher wärmten. Ausserdem war das Freilichtmuseum aus dem 18. Jahrhundert geöffnet und im Wald konnte man auch ein Wikingerdorf besuchen.
Wir haben natuerlich nichts ausgelassen und damit ihr euch einen kleinen Eindruck veschaffen könnt, gibts einige Fotos.
Zudem luden mehrere Cafés und Samibehausungen zur Fikapaus und ueberall brannten Birkenfeuer, an denen sich die Besucher wärmten. Ausserdem war das Freilichtmuseum aus dem 18. Jahrhundert geöffnet und im Wald konnte man auch ein Wikingerdorf besuchen.
Wir haben natuerlich nichts ausgelassen und damit ihr euch einen kleinen Eindruck veschaffen könnt, gibts einige Fotos.
Einerseits ich - andererseits das Maskottchen von Norrland (den nördlichen Teil Schwedens). Es handelt sich dabei um ein Fabelwesen welches Skvader heisst und ein Hase mit dem Hinterteil eines Auerhahns darstellt (Zum Beweis seiner Echtheit, gibt es sogar eine ausgestopfte Version im Museum:)
Julfika im Café - im Fenster steht die schwedische Version des Erzgebirgischen Schwibbogens (welcher von einem Schweden, welcher im im 19. Jahrhundert Deutschland besuchte nach Schweden exportiert wurde und heute in ca. 80% aller schwedischen Haushalte zu finden ist). Davor befindet sich der typische, aus Stroh geflochtene Julbock.
Hierbei handelt es sich uebrigens um ein typisches schwedisches Weihnachtsessen, welches auch dem Tomte (=Weihnachtsmann) am 25.12. gereicht wird. Denn in Schweden gibt es nur einen Weihnachtsfeiertag und an diesem kommt auch der Tomte mit den Geschenken.
Eine Scheibe Brot mit Jul-Schinken und selbstgemachter Remulade (welche ein bisschen wie die Mischung aus suessem Senf und Meerrettich schmeckt) und einen Teller Milchreis mit Zimt und Zucker.
Vielleicht die grössten Parkbänke der Welt?
Karin, Elvis und Lina
Samen-Kote in einer modernen Variante mit Fenstern
So sieht sie von Innen aus - eine Feuerstelle in der Mitte (auf der gerade Kaffe, Fladenbrot und Rentierfleisch bruzeln) und eine umlaufende Sitzbank, welche mit Rentierfellen bedeckt ist.
Das Gelände des Freilichtmuseums mit einem traditionellen schwedischen Gartenzaun, welcher aus Tannenbaumspitzen gefertigt wird, die mit Rinde verknotet werden (also frei von Nägeln und Schrauben). In den Baumwipfeln sieht man den Sonnenstand zur Mittagszeit im Dezember (könnte man ja fast als Baumgluehen bezeichnen;)
Schliesslich der Sonnenuntergang hinter Sundsvall gegen 14.20 Uhr
torsdag 6 december 2007
onsdag 5 december 2007
Advent Advent
...ein Lichtlein brennt - und nicht nur eines - die ganze Stadt ist erleuchtet! Da in Schweden die normale Nachtbeleuchtung schon fast deutsches Adventsniveau hat, gibt es jetzt praktisch keinen dunklen Flecken mehr. Gut, dass der Strom hier dank Atom- und Wasserkraft so billig ist ;) Leider hat puenklich zum Advent auch ein bisschen Tauwetter eingesetzt (was aber wohl nix mit der Beleuchtung zu tun hat). Gluecklicherweise liegt mittlerweile so viel Weiss, dass es schon einen ganzen Monat ordentlich tauen muesste, um alles weg zu bekommen. Doch leider muss ich meine Langlauftouren erstmal - im wahrsten Sinne des Wortes - auf Eis legen. Als ich es das letzte Mal probierte, ging richtig die Post ab, denn hier fährt man nicht ueber Flachland!
Sonst haben sich mittlerweile die Fikapausen verdoppelt (Adventsfika;) und die Muedigkeit leider auch - ab 15 Uhr werde ich immer so muede, dass ich schon ins Bett möchte...
Doch vorher werde ich noch von meiner schwedischen Joggingpartnerin durch den Wald gejagt...welche Ausdauer! Lustigerweise hat sie panische Angst vor Wild und so singt sie oft beim Laufen, damit die Bahn frei ist :) ...Doch gab es eigentlich noch keine Joggingtour ohne Wildbegegnung (hier gibt es einfach noch richtig viele Tiere). Leider waren es bisher aber nur Rehe, Hasen und Fuechse - ein Elch oder Luchs wäre mir ja lieber...obwohl Lina immer wieder mit Horrorgeschichten aufwartet - von wegen Todesopfern, welche beim Joggen einen Elch begegnet wären...ich glaube sie uebertreibt...oder? ;)
Sonst bietet der Advent hier auch viele Leckereien und verschiedene Weihnachstmärkte, leider aber nur an den Sonntagen und sie sind auch immer wo anders. Die logistische Leistung ist nicht schlecht, denn teilweise werden hier richtig grosse Weihnachtsmärkte innerhalb von 2 Stunden auf- und wieder abgebaut.
Ich wuensche euch allen einen schönen Nikolaus - auf den ich leider verzichten muss, denn der kommt nicht nach Schweden - als kleinen Trost gibts fuer mich aber am 13. Dezember das Lucia-Fest (Fest der Lichtkönigin).
Hier noch ein paar Adventsimpressionen aus Sundsvall...
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