fredag 5 december 2008

Sommarens resumé

...ah - da ist ja mein Blog...hab ich ihn endlich wiedergefunden ;) Ne ne - habt schon recht, der Christian hat die Schreiberei nun fast ein halbes Jahr vernachlässigt, aber jetzt, wo draußen die Flocken fallen und die gemütliche Vorweihnachtszeit Einzug hält wird es höchste Zeit, wieder was aus dem Land der Schweden zu berichten. Aber nicht etwa über die Winterzeit, sondern ich werde erst mal versuchen die Lücke zwischen Juli und Dezember zu füllen. Außerdem ist es vielleicht gerade in der kalten, weißen Jahreszeit nett, noch ein paar Sommerbilder zu sehen :)
Die lange Schreibfaulheit lässt sich wohl mit meinem letzten Eintrag am besten erklären. Ich war tatsächlich sehr sehr oft auf Arbeit und nach so einem 10 Stunden Tag wird nicht mehr so viel... Ach ja - erstmal zurück zum Sommer da war natürlich, dank der endlosen hellen Abende, nach der Arbeit meist ein Ausflug an den Strand angesagt. Die besten Strände findet man auch gerade einmal 10 km von meinem Arbeitsplatz entfernt, auf einer Insel namens Alnön (von den Sundsvallern auch als Norrlands Hawaii bezeichnet:). Also, nach getanem Tagwerk schnell noch ein paar Würste und Kartoffelsalat im ICA gekauft und ab geht's an dem Strand - wo man im Schwedischen Sommer auch noch um 21 Uhr im Sonnenschein grillen und schwimmen kann :)

Zudem gab's ab und an noch spontane Aktionen mit den Erasmus-Studenten aus Nacksta, wie zum Beispiel eine Strandparty mit anschließender Übernachtung am Strand :)

Allerdings blieb mir zwischen IKEA und Media Markt auch nicht sehr viel mehr freie Zeit. Doch wie ich ja schon schrieb, liebe...oder besser liebte ich beide Jobs.
Mittlerweile erhalte ich zwar noch Lohnzettel von IKEA - aber auf denen erscheint nur noch 0,00 Kr als Betrag, denn nachdem ich bei Media Markt immer mehr gebraucht wurde, konnte ich leider nur noch ablehnen, wenn mich IKEA anrief. Schade eigentlich, aber andererseits ist die Arbeit bei Media Markt schon anspruchsvoller und abwechslungsreicher. Außerdem fasziniert mich Technik immer noch etwas mehr, als Möbel (jaja - typisch Mann;) Tatsächlich schob ich den Sommer über gar so viele Überstunden, dass ich selbst die großen kulturellen Ereignisse in und um Sundsvall nur am Rande mitbekam. Hm - schade...aber es galt ja erstmal Fuß zu fassen. Außerdem passiert in den 3 Schwedischen Sommermonaten so viel, dass man schon Urlaub nehmen müsste, um alles mitzubekommen. Die Eindrücke, die ich sammeln konnte, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Da war zum einen das größte Volksfest Nordschwedens, welches alljährlich in Sundsvall stattfindet. Dabei finden sich jede Menge Bands der Rock und Pop Szene, unzählige Fahrgeschäfte, hunderte Schiffe und rund 300.000 Besucher in Sundsvall ein - einfach ne riesen Party, die in der gesamten Innenstadt statt findet.




































Dann bekamen wir noch Besuch vom Ostindienfahrer Götheborg, einem Originalnachbau eines 1745 gesunkenen, schwedischen Handelsschiffs, welches damals gerade aus Indien zurückkam. Der Nachbau segelt nun über die Weltmeere als erlebnishistorisches Experiment, Botschafter und Aushängeschild schwedischer Handwerkskunst (und den schwedischen Großmachtansprüchen alter Zeiten;)





























Und dann gabt's da noch das alljährliche Drachenbootrennen, bei dem vor allem (mehr oder minder professionelle) Teams aus verschiedenen regionalen Firmen gegeneinander antreten. In einem spannenden Finale gewann diesmal die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses gegen die Tischler eines am Hafen gelegenen Holzhausproduzenten.



Zudem bekam ich Besuch von Malgosia aus Trier und Flucki aus Köln. Leider hatte ich gerade in dieser Zeit besonders viel zu arbeiten und so hatte ich sehr wenig Zeit für sie. So lieh ich ihnen halt mein Auto und sie erkundeten das Land der Wikinger auf eigene Faust. Dabei hatten die beiden mit dem Wetter ausgesprochenes Glück, denn der Sommer fiel hier eben so bescheiden aus, wie in Deutschland. Hier noch einige schöne Fotos von ihrem Ausflug ins Gebirge an der norwegischen Grenze, bei dem ich leider nicht dabei sein konnte.























...und dann haben's wir doch mal zusammen auf ein Foto geschafft :)

Auf einem arbeitsreichen Sommer folgte ein nicht minder arbeitsreichen Herbst. Dennoch fand ich die Zeit, zusammen mit Magnus und Sebastian ins Gebirge zu reisen. Dort hatte jedoch schon der Winter Einzug gehalten und wir hatten zudem außerordentliches Pech mit dem Wetter, denn es regnete ziemlich oft. Durchnässt und durchgefroren erreichten wir aber gerade noch bei Einbruch der Nacht die Berghütte und einmal mehr konnten wir unsere Grenzen testen ;) Der Ausflug war aber gerade deshalb etwas ganz besonderes.



Leider hatte ich nicht lange danach einen herben Verlust zu beklagen, denn mein geliebtes Auto gab den Geist auf :( Nun steht es mit kaputten Motor auf dem Parkplatz und wartet darauf, dass ich genug Geld zusammenverdient habe, um es bauen zu lassen...mal sehen, wann das sein wird...
Schön, dass es meine Sommergäste so toll auf einem Foto verewigten :)


Somit ist der Christian jetzt unfreiwillig zum Öko geworden, der fast jeden Tag in die Stadt läuft und dann in den Bus zur Arbeit steigt. Na, was soll ich sagen? Es gibt schlimmeres und endlich hab ich Zeit alle meine Hörspiele und Podcasts zu hören und nebenbei noch ein paar Pfunde zu verlieren :)
Tja, das waren die Höhpunkte des letzten halben Jahres. Und - man kann es gar nicht oft genug sagen - das Leben hier in Schweden macht einfach Spaß! :)
...jetzt liegt das Winterwunderland Nordschweden unter eine weißen Decke und ich war gerade das erste mal auf Langlaufski für diesen Winter...aber von dem gibt's mehr beim nächsten mal!

söndag 17 augusti 2008

Arbetsliv

Hej hej liebe Leser - es wird ja wirklich mal wieder Zeit, dass ich mich melde... Zu meiner Entschuldigung sei gesagt, dass ich mich auf Arbeit so wohl fühle, dass ich gar nicht genug davon bekommen kann ;)
Damit ihr das auch nachvollziehen könnt, beschreibe ich die aus meiner Sicht so tolle, schwedische Arbeitswelt anhand meiner beiden Jobs.
Zum einen wisst ihr ja schon, dass ich nen Job bei Media Markt habe, der sich mittlerweile zu ner 66% Festanstellung entwickelt hat. Damit meine ich jetzt nicht die Kündigungswahrscheinlichkeit, sondern den Arbeitsanteil. Hier in Schweden funktioniert der Arbeitsmarkt nämlich flexibler als in Deutschland. So besteht eine 100% Anstellung aus 38,5 Stunden pro Woche, aber es gibt eben auch viele Angestellte, die so wie ich weniger arbeiten. Es ist auch nicht unüblich die Arbeitszeit je nach Bedarf zu senken, oder zu heben. So hatte ich beispielsweise erst ne 25% Anstellung, aus der innerhalb einiger Woche ne 50%, dann ne 60% und jetzt 66% wurde :) Das ganze hat für die Unternehmen den Vorteil, auf eine veränderte Auslastung flexibel reagieren zu können. Fuer die Arbeitnehmer hingegen bringt es ein hohes Mass an Jobsicherheit mit sich, da es nur selten notwendig ist, Mitarbeiter zu entlassen.
Mein zweite Arbeitsstelle, die ich vor allem daher angenommen hatte, weil es mit dem ursprünglichen 25% bei Media Markt finanziell eng geworden wäre, ist (sehr schwedisch;) bei IKEA. Derzeit springe ich aber nur dort ein, wenn Not am Mann ist, denn bei Media Markt bin ich schon gut ausgelastet und die Arbeit dort ist auch etwas anspruchsvoller. An Computern und Mobiltelfonen kann man halt bisschen mehr drehen, als an Möbeln und bei Media Markt hab ich zusätzlich administrative Aufgaben.
Vom guten schwedischen Arbeitsklima hatte ich ja schon in diversen Auswandererberichten gelesen und nun, nach 2 Monaten in zwei schwedischen Jobs, kann ich all dies bestätigen.
Ich hatte noch nie im Leben nen Beruf, der so viel Spaß gemacht hat, wie meine beiden derzeitigen. Dies resultiert weniger aus der eigentlichen Tätigkeit, als vielmehr aus dem ausgezeichneten Arbeitsklima. Für dieses gibt es mehrer Faktoren, welche vor allem in der schwedischen Gesellschaft zu finden sind.
Diese sind: flache Hierarchien, Gruppenarbeit, freundlicher Umgang und Respekt voreinander und eine ausgeprägte Wertschätzung gemütlicher Kaffeepausen :)
Das die Schweden nicht viel auf Titel und Höflichkeitsfloskeln geben, hab ich bestimmt schon mehr als einmal erwähnt. Dies spürt man natürlich vor allem in der Arbeitswelt, in der man dem Chef mit "du" und Vornamen anspricht und dieser, ganz selbstverständlich, mit allem seinem Mitarbeitern am Kaffeetisch sitzt und dessen Tür immer (wortwörtlich) offen steht. Am deutlichsten wird dies bei IKEA, wo praktisch die gesamte Verwaltung in einem großen Raum beieinander sitzt und wo weder Möblierung, Kleidung oder räumliche Positionierung irgendeine Hierarchie erkennen lassen. Das dieser Raum allen 400 Mitarbeitern jederzeit offensteht, ist dabei selbstverständlich. Die Verteilung von Arbeit und Verantwortungsbereichen ist natürlich auch hier klar verteilt, dennoch hilft man einander darüber hinaus. Wenn man zum beispiel morgens Waren nachfüllt und neben einem der Geschäftsführer in blauen Arbeitsklamotten steht, Servietten sortiert und sich mit einem über Sport, Familie und Kinofilme unterhält, so sollte man sich nicht wundern. Auch ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Mitarbeiter über das Unternehmen auf dem laufenden gehalten und in nahezu alle Entscheidungen einbezogen werden. Aus diesem Grund gibt es für alle (!) Mitarbeiter regelmäßige Treffen, in welchen ausführlich über Umsatzahlen, Veränderungen im Arbeitsablauf und personelle Veränderungen informiert wird. Dabei wird auch nicht mit Lob und Dank an die Mitarbeiter gespart.
Das man sich gegenseitig hilft und als Gruppe zusammenarbeitet ist völlig normal und somit entfällt nahezu die Kategorisierung in "meine" und "deine Arbeit" und Hilfe ist jederzeit durch jeden zu erwarten. Dies geht soweit, dass man regelmäßig von seinem Kollegen an die Pausen erinnert wird - nicht dass man sie etwa verpasst;) Pausen haben allgemein in Schweden einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert. Dies wird vor allem an deren Häufigkeit und der Qualität der Pausenräume deutlich. Natürlich ist gratis Kaffee und Tee obligatorisch, was bei IKEA durch ein ständiges Buffet fuer 1 €, sowie ein Mittagessen für 3 € komplettiert wird. Bei Media Markt gibt es dagegen kostenloses Obst und nen Entspannungsraum mit Massagesessel.
Schließlich ist es unüblich, seine Mitarbeiter unter Druck zu setzen, sondern vielmehr wird durch positiven Zuspruch motiviert. So vergeht eigentlich keine Woche, in der man nicht wenigstens einmal für seine gute Arbeit gelobt würde. Hingegen habe ich noch nie erlebt, dass jemanden ein Fehler persönlich zum Vorwurf gemacht wurde. Vielmehr werden diese benannt und alle Arbeitskollegen dazu angehalten, diese zu vermeiden. Persönliche Vorwürfe und Kränkungen werden dabei - wie in Schweden generell üblich - vermieden. Kurzum in Schweden gibt's nicht die Peitsche, sondern Zuckerbrot (oder Mohrrübe, wie es hier heißt:).
Nach dieser Schilderung ist es wohl nicht schwer zu verstehen, dass ich hier in einem äußerst entspannten und meist geradezu ausgelassen fröhlichen Klima arbeite. Der Arbeitsalltag wird dabei noch von meist sehr angenehmen und durchaus lustigen Kunden versüßt. Letzteres beruht auch wiederum auf den sehr persönlichen Umgang miteinander. So ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass man mit Kunden auch über privates spricht und Witze reist. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass man sich gegenüber anderen mit seinem Spitznamen vorstellt (falls man einen hat). So heißen einige meiner Kollegen nicht etwa Gabriel, Fredrik und Per, sondern Gabbe, Fredde und Pelle :)

fredag 20 juni 2008

Midsommar

Heute ist Midsommar, die Sommersonnenwendfeier, und damit nach Weihnachten das grösste Fest hier in Schweden. Den längsten Tag des Jahres feiert man zunächst mit viel Tanz und Gesang rund um den Midsommar-Pfahl (ein mit Blumen umwundenes Holzgebilde).
Und da uns das Wetter wohl gesonnen war, verbrachte ich gerade den Nachmittag mit Freunden auf der grünen Midsommarwiese.
Den Rest des Tages verbringt man bei einem großen Gelage im Freien, wobei es vor allem Fisch und Alkohol gibt :)



Bei Midsommar steht - wie bei Weihnachten - die Familie im Mittelpunkt


Das Zentrum der Midsommarwiese bildet der Midsommar - Pfahl, um den man im Kreis tanzt und singt (leider ging meiner Kamera zuvor der Strom aus)


Fuer die Kinder ist Midsommar ein Riesenspass - es gibt zwar keine Geschenke aber jede Menge Spiele im Freien. So zum beispiel die Kissenschlacht auf dem Holzbalken :)

onsdag 14 maj 2008

Jobb

Lang war der Weg, doch er führte zum Ziel -> am Montag beginne ich meinen ersten Job in Schweden...lustiger weise bei einem deutschen Unternehmen :)





torsdag 1 maj 2008

Varumässan

Letztes Wochenende gab's hier in Sundsvall eine schwedische Warenmesse mit vielen typisch schwedischen Exponaten. Die möchte ich euch natuerlich nicht vorenthalten und so fanden sich:


Monströse Chopper, an denen der schwedische Hells Angel seine wahre Freude haben duerfte...



Tolle Raggarbilar welche die Herzen der schwedischen Dorfjugend höher schlagen lassen. In Schweden ist es nämlich ein typisches Hobby der jungen Landbevölkerung, sich im Stil der us-amerikanischen 60er Jahre zu kleiden, und sich das entsprechende Auto aufzumotzen. Wenn dann ein Elvis-Verschnitt in seiner monströsen Ami-Kiste durch die Strassen schaukelt, wird er einfach Raggare (Rocker) genannt.



Doch wenn man hier nicht aufpasst, dann hat man schnell ein neues Haustier auf der Motorhaube liegen...und dann ist es nicht mit einer Blechbeule, wie beim deutschen Rehlein getan...


...sondern der Elch sitzt ungefähr da, wo vorher noch das Lenkrad war.



Schliesslich darf die Saunakultur auf ner Schwedenmesse nicht fehlen. Diese Saunatonne macht sich beispielsweise nett im Garten...



...oder diese, mit Holzfeuer beheizte Badetonne, in der bis zu 8 Personen bei Wind und Wetter draussen baden können.


fredag 18 april 2008

Våren nära sig

Wie weiß man in Mittelschweden, dass der Frühling vor der Tür steht?


1. Die Schneedecke ist nicht mehr geschlossen.


2. Die Anzahl der Eisangler schwindet.



3. Die Pistenraupe dreht die letzten Runden.



4. Von den Schneewürfeln sind nur noch bröckelnde Säulen übrig.



5. Sundsvalls Fahnen wehen vor schneefreien Bäumen.



6. Es sind wieder mehr Möwen als Enten auf dem See.


fredag 11 april 2008

Vinter i april

Für alle die im Frühling leben - hier ein paar Impressionen aus dem Winterland :)